Das Institut in Riga
Ein Buch von Uta von Arnim
Eine Ahnung, dass der Großvater in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sein könnte, gibt es in vielen Familien. Die Autorin ist dem Verdacht nachgegangen. In ihrem Buch „Das Institut in Riga“ zeichnet sie das scharfkantige Bild eines NS-Arztes, der ihr Großvater war. Herbert Bernsdorff leitet das Gesundheitswesen in den besetzten baltischen Staaten. Er gründet ein „Forschungsinstitut“, in dem jüdische Zwangsarbeiter täglich mit ihrem Blut Läuse „füttern“ müssen zur Herstellung eines Impfstoffes. Er fährt zu Konzentrationslagern und unter dem Etikett der „Seuchenbekämpfung“ entsteht eine Verbindung des Arztes zu Kriegsverbrechen.
Aus Archivdokumenten und historischer Fachliteratur rekonstruiert die Autorin die Geschehnisse rund um das „Institut für medizinische Zoologie". Zwischen die Schilderung der historischen Ereignisse setzt sie subjektive Miniaturen, die auf Interviews mit Familienmitgliedern beruhen. Sie zeigen die Sicht der Familie auf ein idyllisches Baltikum, ihre verlorene Heimat.
Herbert Bernsdorff
leitete das Gesundheitswesen im besetzten Riga 1941 - 1944.
Über Uta von Arnim
Dr. Uta von Arnim ist Allgemeinärztin und arbeitete als Journalistin beim Tagesspiegel in Berlin.
Sie lebt in Berlin.
Rezension im Deutschlandfunk
Uta von Arnim: „Das Institut in Riga“